Norbert Schwarz, Nov 24, 2016

NorbertSchwarz

Norbert Schwarz, University of Southern California, will be visiting our faculty this month, teaching in the Social, Economic, and Decision Psychology Ph.D. Program on “The Psychology of Self-report” (Nov 23rd), as well as giving a talk (in German, Nov 24th, 18.15, Alte Universitaet; title and abstract follow).

Ob da was dran ist? Intuitive Wahrheitsurteile und die Korrektur von Fehlinformation

Warum glauben Leute viele Dinge, die nachweislich falsch sind? Warum ist es so schwer, ihre Irrtümer zu korrigieren? Und warum verstärken Korrekturversuche oft die Überzeugungen, die sie ändern sollen? Eine metakognitive Analyse wirft neues Licht auf diese Fragen. Um den Wahrheitsgehalt einer Aussage zu beurteilen, beziehen sich Personen auf einen Teilsatz von fünf breit anwendbaren Kriterien: (1) Ist die Aussage kompatibel mit anderen Dingen, die ich weiss? (2) Ist die Aussage intern konsistent? (3) Stimmen andere der Aussage zu? (4) Ist die Quelle vertrauenswürdig? (5) Gibt es unterstützende Evidenz? Jedes Kriterium kann analytisch oder intuitiv beurteilt werden. Zentral für intuitive Wahrheitsurteile ist die Leichtigkeit, mit der die Aussage verarbeitet werden kann: Flüssige Verarbeitung führt zu affirmativen Antworten bei jedem der fünf Kriterien. Alle Merkmale, die flüssige Verarbeitung fōrdern, erhōhen daher die Akzeptanz von Information. Dies macht das Format vieler Korrekturversuche konterproduktiv: Je mehr Personen über die falsche Aussage nachdenken, desto leichter sind Varianten der Aussage später zu verarbeiten. Korrekturen sind deshalb nur so lange erfolgreich, wie sich Personen an die vermittelten neuen Fakten erinnern, und erhōhen die Akzeptanz der Fehlinformation kurze Zeit später.

 

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